Authentizität: Über die Kunst authentisch zu leben

Authentizität: Über die Kunst authentisch zu sein und zu bleiben

 

Wie geht es Deinem inneren Kind ?

 

Der Begriff „Inneres Kind“ entspringt dem Jungianischen Konzept des „Ewigen Kindes“ und wurde durch John Bradshaw, Dr. Eric Berne und Alice Miller in die Selbsterfahrungsbewegung eingeführt. Es hat eine enorme Wirkung auf unser Leben.

Tatsächlich lassen sich die zerstörerischen Verhaltensmuster und geistigen Fehlsteuerungen, mehr oder weniger, von diesem unbewussten Anteil ableiten.

 

Die Psychologin Satow schrieb, die Persönlichkeit des gegenwärtigen amerikanischen Präsidenten Trump zeige Anzeichen von „bösartigem Narzissmus, einer antisozialen Persönlichkeitsstörung, von Aggression und Sadismus“. Er lege arrogantes Benehmen und eine hochmütige Gesinnung an den Tag und es mangele ihm eindeutig an Mitgefühl.

Allgemein kann man in dem zerstörerischen Benehmen vieler Erwachsener die ungestümen Züge kindlicher Launenhaftigkeit und Wutanfälle erkennen. Ebenso weist es Zeichen von Bedürftigkeit, Abhängigkeit und Angst vor dem Verlassenwerden auf.

 

Wissen ist ist ja bekanntlich Macht. Je mehr man weiß, umso besser lassen sich Ereignisse kontrollieren. Auf das Erlernen von Schrifttum legen besonders die traditionell organisierten Religionen höchsten Wert. Die grausamen Folgen davon, wenn mit Dogmen missioniert wird, kann man täglich den Medien entnehmen. Die schlimmsten Auswirkungen des Fundamentalismus, sind besonders im Islam und im Christentum zu beobachten.

 

Die Unterdrückung der Gefühle und das Funktionieren des Intellekts lernt das Baby quasi von Anfang an um die Existenz im kollektiven Gestaltungsrahmungen der Gesellschaftsordnung zu sichern. Dies wird von Generation zu Generation weitergegeben.

So stirbt der gefühlsmäßige Bereich im heranwachsenden Menschen quasi ab.

 

Das ist dann so, als wolle man einen Baum töten, indem man ihm seine Äste abschneidet.

Ein solches Vorgehen würde, statt ihn zu töten, nur sein Laubdach verdichten. Sein Leben verdankt der Baum nicht seinen Ästen, sondern seinen Wurzeln, den unsichtbaren Wurzeln unter der Erde.

Das, was in der Form des Baumes und seiner Äste zum Ausdruck kommt, sind die latenten Hoffnungen und Wünsche der Wurzeln, welche tief mit dem Erdreich verbunden sind.

Was also soll das beschneiden der Äste? Wer wirklich in seinem Leben eine Revolution starten möchte, der muss bei den Wurzeln ansetzen. Die Wurzeln der Verhaltensweise eines Menschen befinden sich in seinem Innersten. Das Sein bestimmt das Verhalten und nicht umgekehrt. Folglich kann jeder Versuch, sein Verhalten zu ändern, nie etwas anderes sein als Unterdrückung. Und wie könnte Unterdrückung zur Transformation führen? Was heißt Unterdrückung überhaupt? Nichts anderes, als die spontanen Regungen und Impulse unseres Innersten nicht zuzulassen und sich zu zwingen, etwas vorzugeben und auszudrücken, das gar nicht wirklich da ist. Das ist dann der Beginn der Selbstentfremdung.

 

Was ist überhaupt Unterdrückung? Es bedeutet, dass du dir das spontane Gefühl und Verhalten deines inneren Wesens verbietest. Somit erzwingst du etwas hervorzubringen und auszudrücken, was nicht wirklich da ist und unsere Authenzität geht uns veroren.

  

Diesen Punkt hat beispielsweise auch Jesus seinen Jüngern klarzumachen versucht. Damals – und ich zitiere aus Matthäus 18:1-4 – kamen die Jünger ¨ zu ihm und fragten: “Wer ist der Größte im Himmelreich?” Da rief er ein Kind herbei, stellte es in die Mitte und sagte: “Wahrlich, das sage ich Euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, dann könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer so klein sein kann wie dieses Kind der ist im Himmelreich der Größte.” …....!

Sarah Diehl schreibt im neuen Buch „Die Freiheit allein zu sein“ u.a. in der Einleitung:

 

Ich weiß, dass das Alleinsein wie eine bewußtseinserweiternde Droge wirken kann:

 

Sie verstärkt den Ist-Zustand, man kann ungestört wahrnehmen, welche Schönheit einen umgibt, muss aber auch begreifen, in welchem Käfig man sitzt.

 

Man kann sich nicht mehr ablenken, sondern muss ehrlich betrachten und sortieren, worin man sich verheddert, oder das Grundvertrauen finden, in das man eingebunden ist, um das Unvorhergesehene und Freischwebende auszuhalten oder genießen zu können.

 

Man ist mit den eigenen Bedürfnissen konfrontiert und muss sie eigenverantwortlich organisieren, eigene Standards setzen und somit schonungslos Normen hinterfragen. Man ist sich selbst ausgesetzt.“

 

Ich persönlich lebe jetzt schon bewusst mehrere Jahre allein und denke, vor sich selbst kann man nicht wirklich flüchten. Aber man kann sich betäuben mit Drogen, Alkohol, Einkaufen und anderen Süchten, die uns von unserem wahren Selbst entfernen und entfremden. Im Extremfall sind wir dann dem Verfall unterworfen und werfen unser Leben quasi weg. Wir leben es nicht wirklich, wir werden nur gelebt und von unseren Süchten gesteuert.

Das Alleinsein kann aber genossen werden sobald wir uns diese Freiheit erlauben entgegen den gesellschaftlichen Normen zu leben. Sobald wir uns nicht mehr erklären und entschuldigen dafür, dass wir gerne allein leben und es genießen. Es uns glücklich macht so zu sein wie es uns wirklich gut tut.

 

 

Bild „Am Fenster“ 2024 Pastellkreide auf Papier